News vom 13.05.2017


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Die Strecke am Spielberg - eine kurvenreiche Geschichte

Diesen Sonntag zieht der TFRL-Zirkus weiter nach Spielberg, wo mit dem Rennen in Österreich ein Großer Preis mit viel Tradition stattfinden wird. Die aktuelle Strecke, der sog. "Red Bull Ring", hat eine wendungsreiche Geschichte hinter sich, auf die es sich im Rahmen des anstehenden Rennens lohnt kurz einzugehen.

 

Am 26. Juli 1969 wurde die Rennstrecke offiziell eröffnet.  Die damalige Streckenführung machte den "Österreichring" mit einer Länge von etwa 6 km zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke. Ab 1970 fanden dort Formel 1-Rennen statt, mit Jacky Ickx als ersten Sieger im Ferrari. Die schnelle Stecke besaß viele Mutkurven und war dementsprechend sehr gefährlich.  1975 crashte Mark Donahue im Warm Up in eine Werbebande und verstarb an den Folgen dieses Unfalls. Die Betreiber reagierten 1977 und entschärften die Strecke durch den Einbau einer zusätzlichen Schikane. Nach mehreren Massenkollisionen zog sich die Formel 1 im Jahr 1987 dennoch zurück.  Nigel Mansell im hondabetriebenen Williams gewann das letzte Rennen am Österreichring.

Die Strecke wurde in den Jahren 1995 und 1996 schließlich umgebaut und auf die heutige Länge von 4,318 Kilometern verkürzt sowie an die neuen Sicherheitsstandards angepasst,  die vor allem durch den Tod Ayrton Sennas deutlich erhöht worden waren. Die Formel 1 kehrte im Jahr 1997 an die neue Strecke zurück, die nun mehr als "A1-Ring" bezeichnet wurde. Jacques Villeneuve sicherte sich im Jahr der Rückkehr den Sieg im Williams Renault. 2003 gewann Michael Schumacher im Ferrari den letzten Grand Prix, ehe sich die Formel 1 erneut aus "finanziellen Gründen" zurück zog, so die offizielle Darstellung.

In der Folge erwarb der Brausemilliardär Dietrich Mateschitz das Eigentum an der Strecke und wollte diese zu einer Motorsport- und Flugakademie umbauen. Die Abbrucharbeiten waren bereits im Gange, als der österreichische Umweltsenat auf öffentlichen Druck hin keine Genehmigung für den Umbau erteilte. In der Folge war die bereits in Teilen abgerissene Strecke nicht mehr nutzbar. 2008 starteten allerdings mit der nötigen Genehmigung die Wiederaufbauarbeiten, die 2010 abgeschlossen wurden und das Streckenlayout vor den Abrissarbeiten wieder herstellte. Die Formel 1 kehrte in der Debütsaison der Hybridantriebe 2014 an den neuen und zugleich alten "Red Bull Ring" zurück mit Nico Rosberg als Sieger - nach über 10 Jahren Pause. Das aktuelle Layout der Strecke stimmt übrigens nur noch in sehr kleinen Teilen mit der ursprünglichen Streckenführung des Österreichrings überein und der Vollgasanteil ist deutlich geringer als früher. Aktueller Rundenrekordhalter ist Lewis Hamilton, der 2016 mit einer 1:06.228 die schnellste jemals gemessene Runde auf dem Red Bull Ring setzte.

 

Der Große Preis von Österreich in der TFRL

Nachdem das Rennen am Spielberg in der realen Formel 1 2014 sein Comeback gefeiert hatte, machte auch die TFRL in Saison 6 erstmals dort halt. Lazaniel, damals noch im Mercedes AMG, steuerte sein Arbeitsgerät in Österreich zunächst auf die Pole und holte sich anschließend auch den Sieg. Bereits in der folgenden Saison setzte man aber bereits wieder aus und die Strecke am Spielberg wurde nicht Schauplatz eines Meisterschaftsrennen. Erst in der achten Saison fand der nächste Große Preis statt. House_of_134 schlug seinem favorisierten Teamkollegen im Qualifying noch ein Schnippchen, bevor dieser im Rennen wieder vor House den zweiten Sieg beim zweiten Gastspiel der TFRL in Österreich einheimsen konnte. House_of_134 konnte sich allerdings eine Saison später revanchieren, diesmal mit umgekehrte Aufteilung: Lazaniel sicherte sich im Mercedes die Pole, sein Teamkollege House gewann das Rennen.

In der letzten Saison standen die Zeichen vor dem Rennen auf einen Sieg für Lazaniel im Ferrari, der in der Vorbereitung sogar den damaligen weltweiten Streckenrekord am Red Bull Ring im Time Trial setzte. Nach der deutlichen Pole im Qualifying traf die Scuderia allerdings im Rennen die falschen Entscheidungen bei wechselhaften Wetterbedingungen und hunter1909 konnte im Williams die Zielflagge als Erster überfahren.

 

Siegchancen der TOP 4 in diesem Jahr

Nach Travelmap sensationellen Sieg vergangene Woche in Baku reist er als WM-Führender in Österreich an. Mit gespannten Augen wird die Leistung des Haas-Piloten beäugt werden. Es scheint möglich, dass er seine WM-Führung an diesem Wochenende erfolgreich verteidigen kann. Die ersten Eindrücke im Training zeigten eine gute Pace bei den Longruns, während es auf eine Runde noch Nachholbedarf bei den Amerikanern zu geben scheint.

Der WM-Zweite House_of_134 will natürlich das enttäuschende Baku-Ergebnis in Österreich hinter sich lassen. Hier hatte er angekündigt, die WM-Führung zu erobern, bekanntermaßen wurde daraus aber nichts. Am Spielberg wird er den nächsten Angriff darauf setzen. Seine Chancen stehen sehr gut, denn der Red Bull Ring war bislang für ihn meistens ein gutes Pflaster.

Die zweite Nullnummer in Folge setzte es für den derzeitigen WM-Dritten hunter1909, der nach seinem Unfall in Baku nicht nur die WM-Führung abgeben musste, sondern nun auch einige Punkte Rückstand nach ganz oben hat. Der Honda-Pilot steckt aktuell in einer kleinen Krise und muss dieses Wochenende wieder zurück in den Spur finden, um nicht weiteren Boden im Kampf um die Titelverteidigung zu verlieren. Zwar konnte er vergangenes Jahr in Österreich gewinnen, doch die Strecke gehört nicht zu hunters Spezialitäten. Es bleibt abzuwarten, ob die Pace von McLaren für den Kampf um den Sieg reichen wird.

Lazaniel wurde indessen klangheimlich von der Konkurrenz die Favoritenrolle zugeschoben. In Baku war der Ferrarifahrer trotz eines heftigen Crashes mit einem blauen Augen davon gekommen und konnte sogar minimal seinen Rückstand auf den Führenden verringern, der dennoch weiterhin beachtlich, aber grundsätzlich aufholbar ist. "Wir brauchen ein fehlerfreies Wochenende und müssen unser Potenzial abrufen, dann dürften wir schwer zu schlagen sein". Welcher der vier morgen zuschlägt, sehen wir morgen um 17:30 Uhr.